Infos zur Ausbildung

Ausbildung im Dachdecker­handwerk Schleswig-Holstein

Stand Januar 2021

Ausbildungsdauer: 3 Jahre, Verkürzungen sind möglich.

Ausbildungsvergütung:

1. Lehrjahr2. Lehrjahr3. Lehrjahr
780,00 €uro940,00 €uro1.200,00 €uro

Weitere tarifliche Sozialleistungen:
• anteiliges 13. Monatseinkommen
• zusätzliches Urlaubsgeld
• tarifliche Zusatzrente oder vermögenswirksame Leistungen

Urlaub:
26 Arbeitstage p.a.

5 Schwerpunkte stehen zur Wahl:
Dachdeckungstechnik, Abdichtungstechnik, Außenwandbekleidungstechnik, Energietechnik an Dach und Wand und Reetdachtechnik.

Die Ausbildung findet statt:
im Betrieb, in der Berufsschule und in der überbetrieblichen Ausbildung (ÜLU). Der Berufsschulunterricht und die ÜLU werden in mehrwöchigen Blöcken in Lübeck Blankensee abgehalten. Eine Unterbringung während Schule und ÜLU ist im Internat möglich.

Voraussetzungen für die Ausbildung sind:
Hauptschulabschluss, handwerkliches Geschick, körperliche Fitness (Höhentauglichkeit) Teamfähigkeit, technisches Verständnis.

Aufstiegsmöglichkeiten:
Meistertitel, Selbstständigkeit, Ausbilder

Fachleiter/in für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik
Nach einem neunmonatigen Studium hat man die Möglichkeit parallel zur Meisterprüfung den Abschluss zum staatlich anerkannten Fachleiter/in für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik zu erwerben -eine wichtige Qualifikation in der Bedachungsbranche.

Manager im Dachdeckerhandwerk (MID)
Das Berufsbildungswerk des Deutschen Dachdeckerhandwerks bietet exklusiv mit der Braas-Akademie und der European Business School, der Hochschule für Betriebswirtschaftslehre, die Weiterbildung zum Manager/in im Dachdeckerhandwerk (MID) an.

Weiterbildung zum Kolonnenführer
Mit der Weiterbildung zum Kolonnenführer kann man mehrere Führungsaufgaben übernehmen, z.B. die Bauüberwachung, Arbeitsaufteilung, Abrechnungen, u.v.m. Kolonnenführer haben eine verantwortungsvolle Position.

Techniker mit Fachrichtung Bautechnik
Mit einer Weiterbildung als Techniker mit der Fachrichtung Bautechnik ist man staatlich geprüfter Techniker und nimmt Aufgaben in der Bauleitung wahr, aber auch die Planung und Durchführung von Baumaßnahmen gehört dazu.

Gebäude-Energieberater
Viele Handwerkskammern und Berufsbildungszentren bieten Fortbildungen zum staatlich geprüften Gebäudeenergieberater/in im Handwerk an. Dieser berät Hausbesitzer und informiert über passende Maßnahmen zur Energieeinsparung. Er misst zum Beispiel mit einer Wärmebildkamera die kältesten und wärmsten Stellen in der Gebäudehülle, beurteilt die Qualität der Fenster und Dämmsituation und überprüft die Anlagentechnik auf ihren Wirkungsgrad. 

Lehrgang zum Qualifizierten Bauführer im Dachdeckerhandwerk
Hier werden in einem mehrwöchigen Lehrgang Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, um verantwortungsvollen Aufgaben auf der Baustelle und im Umgang mit Kunden und Mitarbeitern zu übernehmen.

Quelle Aufstiegsmöglichkeiten: https://dachdeckerdeinberuf.de/ausbildung-dachdecker/


Auszug aus: Ausbildung gestalten Dachdecker/ Dachdeckerin

Bundesbildungsinstitut für Berufsbildung ( BIBB)

Im Verlauf der Jahrtausende erfanden die Menschen viele Bauten mit dachähnlichen Schutzkonstruktionen, um sich vor Naturgewalten zu schützen. Bereits im frühen Mittelalter finden sich Beweise dafür, dass das Dachdeckerhandwerk als Bauberuf zu den ältesten Handwerken überhaupt zu zählen ist. Meist wurden Arbeiter noch als Leibeigene auf Fron- oder Königshöfen und teilweise auch in den Klöstern ausgebildet. Dächer wurden fach- und kunstgerecht mit Natursteinen wie Schiefer und Ton aus der nahen Gegend sowie in der Natur wachsenden Materialien wie Stroh und Reet gedeckt. Nach und nach entwickelte sich ein selbstständiges Handwerk, das sich als Dachdeckerberuf seit dem 13. Jahrhundert nachweisen lässt.
Während der Industrialisierung wurden viele neue Dachwerkstoffe entwickelt, damit verbunden entstanden neue Dachkonstruktionen. Am Anfang dominierte das Steildach, später gewannen flachgeneigte Dächer sowie das Flachdach an Bedeutung.

Im Zeitalter der modernen Bautechnik ist die Bezeichnung „Dachdecker/-in“ für das vielseitige Aufgaben- und Arbeitsgebiet nicht ganz ausreichend. Das Tätigkeitsspektrum der Dachdeckerin bzw. des Dachdeckers umfasst heute weit mehr als nur das Decken von Dächern.
Dachdecker/-innen setzen ihre Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten bei unterschiedlichsten Bauwerken – vom Keller bis zur Kirchturmspitze – ein und sind mit ihrem Know-how auch im Büro gefragt. Der Beruf der Dachdeckerin bzw. des Dachdeckers verbindet handwerkliches und gestalterisches Können mit aktivem Umweltschutz. Durch die vielfältigen Aufgaben und die Verarbeitung unterschiedlichster Werkstoffe sind die Tätigkeiten der Dachdeckerin bzw. des Dachdeckers sehr abwechslungsreich.

Gleichzeitig bietet der Beruf die Möglichkeit zur Spezialisierung. Da das Dachdeckerhandwerk zum Großteil im Sanierungs- und Reparaturbereich tätig ist, bedeutet dies langfristig sichere Arbeitsplätze, unabhängig von der aktuellen Neubaukonjunktur. Durch den Einsatz moderner Maschinen wird die handwerkliche Leistung nicht ersetzt, die körperliche Arbeit jedoch erleichtert – daher ist der Beruf „Dachdecker/-in“ heute für Frauen genauso interessant wie für Männer.

Mit traditionellen Werkstoffen arbeiten Dachdecker/-innen ebenso wie mit modernsten Materialien, wie z. B. Wärmedämmstoffen, Flüssigabdichtungen und Solarmodulen, und wenden dabei zahlreiche technische Neuerungen an. Damit leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden und auch zum Umweltschutz (Energiewende).

Dachdeckerarbeit ist Teamwork – auch Führungsqualitäten sind gefragt: Im Dialog mit Bauherren und Architekten ist neben handwerklichem Können auch der kompetente, freundliche Umgang mit Menschen wichtig. Für engagierte Mitarbeiter bieten sich eine Vielzahl von Aufstiegsmöglichkeiten, begleitet von einer breiten Palette an Weiterbildungsangeboten.

 Dachdecker/-innen sichern durch ihre Tätigkeit wertvolle Bausubstanz und können auch nach vielen Jahren noch zeigen, was sie geleistet haben. Fachkräfte werden entsprechend entlohnt: Dachdecker/-innen nehmen im Vergleich zu anderen Handwerksberufen schon immer einen der oberen Plätze in der Vergütungstabelle ein

Karriere und Weiterbildung

Nach erfolgreich abgelegter Gesellenprüfung und einigen Jahren Berufserfahrung gibt es für Dachdecker/-innen eine Reihe von Aufstiegsmöglichkeiten. Umfangreiche Kenntnisse machen sie zu gefragten Experten. Bei entsprechender Motivation und Einsatzfreude können Dachdecker/-innen die Gruppenführung übernehmen oder zum/zur Vorarbeiter/-in aufsteigen. Wer bereit ist, sich zusätzliches Wissen anzueignen, dem steht auch der Weg zum/r qualifizierten Bauführer/-in im Dachdeckerhandwerk offen. Zudem besteht die Möglichkeit, sich zum/r Bautechniker/-in weiterzubilden. Nach Ablegung der Meisterprüfung gehören Dachdecker/-innen zur Spitze der Führungskräfte im Dachdeckerhandwerk, zum Beispiel als angestellte Betriebsleiter/-innen.

Auch die Bedachungsindustrie und der Bedachungshandel bieten Dachdeckergesellen eine Reihe von Beschäftigungsmöglichkeiten in technischen Arbeitsgruppen, Kundenberatung und Vertrieb. Nach Abschluss der Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk oder mit Hochschulzugangsberechtigung ist ein weiterführendes Studium an einer Hochschule, z. B. in den Bereichen Hochbau, Gebäudehülle, Architektur sowie Denkmalpflege und Sanierung, möglich.

Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es an den Landesfachschulen und dem Bundesbildungszentrum des Deutschen Dachdeckerhandwerks. Diese Bildungsstätten bieten zum Beispiel fachtechnische Seminare wie Schieferlehrgänge, Flachdachseminare, Metallseminare sowie betriebswirtschaftliche Lehrgänge und Unternehmerseminare an.

Die Meisterausbildung findet ebenfalls an den Landesfachschulen und dem Bundesbildungszentrum statt. Am Bundesbildungszentrum in Mayen gibt es die Möglichkeit, parallel zur Meisterprüfung zusätzlich den Abschluss zum staatlich anerkannten Fachleiter für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik zu erwerben, der vor allem im betriebswirtschaftlichen Bereich weit über das Niveau der Meisterprüfung hinausgeht. Das Berufsbildungswerk des Deutschen Dachdeckerhandwerks bietet exklusiv mit der Braas-Akademie und der European Business School, der Hochschule für Betriebswirtschaftslehre, die Weiterbildung zum/r Manager/-in im Dachdeckerhandwerk (MID) an.

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